Tradition im Wandel?

Die gelebte und gepflegte Tradition eines Schützenvereins gründete bereits im Mittelalter. Bis heute wurden und werden die Schwerpunkte dieser Vereine stark beeinflusst.

 

Die Bedingungen im Mittelalter machten Schutzstrukturen notwendig, die aus einzelnen ausgewählten wehrfähigen Männer bestand. Deren Aufgabe war es das Hab und Gut gegenüber Plünderern zu schützen. Diese Schutzstrukturen entwickelten sich zu Bürgerwehren weiter, die vermehrt auch bürgerliche Freiheiten gegenüber der Willkür vorherrschender einzelstaatlicher Fürstentümer schützten.

 

Vereine die so tief verwurzelt in der jeweiligen Gemeinde waren, versprachen später dem Nationalsozialismus politische Einflussnahme. Dieser Einfluss führte die demokratisch geführten Traditionsvereine nach und nach hin zu staatlichen Wehrvereinen.

 

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden vielen Vereine ein Neuanfang ermöglicht. Die Neuausrichtung trennte Staat und Verein. Der Schutzauftrag wurde durch  gesellschaftliche Wahrung des Grundgesetztes ersetzt. Eine weitere Pflicht besteht nun in der Erhaltung der Traditionen mit der der historischen Herkunft und den mutigen Menschen von damals erinnert wird.

 

Was ursprünglich aus der Not entstand ist heute der Geselligkeit und dem sportlichen Ehrgeiz verpflichtet. Die Schützen gehören zum festen Bestandteil der Gemeindefestkultur, aber auch die soziale Integration und die Gemeinschaftspflege sind vorherrschende Aspekte.